Erinnern – Verständigen – Hoffen
Das Denkmal auf dem Quimperplatz entwarf Gad Frank, der im Alter von knapp vier Jahren 1934 mit seiner Familie ins Mandatsgebiet Palästina floh. Seine Eltern hatten rechtzeitig die heraufkommenden Gefahren der Nationalsozialisten erkannt.
Sein Leben war geprägt von Hass auf Deutsche, weil sie verantwortlich für die Ermordung seiner Familienangehörigen waren. Dennoch konnte er im hohen Alter diese Ablehnung mit Hilfe seines Enkels und in der Begegnung mit Menschen in der Stadt seiner Herkunft überwinden.
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Als Zeichen schenkte er den Entwurf des hier errichteten Denk- und Mahnmals. Die tätowierte Kralle symbolisiert die schreckliche Vergangenheit und zeigt in Richtung des Ortes – die Polizeiinspektion- wo Juden, andere unliebsame Menschen und Gegner der Nationalsozialisten gedemütigt, gequält wurden vor ihrem Weg in den Tod in Konzentrationslagern. Die zweite Hand trägt das Haus als Symbol des gegenwärtigen Lebens, während die dritte Hand eine Blume hält, die das friedliche Zusammenleben aller Menschen gleich welcher Herkunft darstellt.
Seine Gedanken zum Denkmal schrieb Gad Frank auf hebräisch nieder. Hier finden Sie den hebräischen Originaltext, sowie eine Übersetzung ins Deutsche.

Während Klaus Frank mit seiner Familie floh, blieben die Großeltern Emilie und Siegmund Frank in Remscheid. Sie führten in der heutigen Alleestraße das Seidenhaus Frank. 1939 wurden sie enteignet, lebten zwangsweise zusammen mit Siegmunds Schwester Sara in Köln in einem sogenannten „Judenhaus“, bevor sie 1942 alle nach Theresienstadt deportiert wurden. Dort starb Siegmund während Emilie 1944 in Auschwitz ermordet wurde. Das weitere Schicksal von Sara ist unbekannt.
Dieses Leid führte bei Gad Frank – so nannte er sich später – zu Hassgefühlen und er wollte nie wieder etwas mit Deutschland zu tun haben.
In Israel lebte er im Kibbuz Yiftah, war erfolgreich in vielen Berufen und fand zur Bildhauerei.
Bei Besuchen in seiner Herkunftsstadt, zu denen er sich überwunden hatte, konnte Gad Frank in der Begegnung mit Schüler*innen, in Gesprächen mit Remscheider*innen Vertrauen fassen. Er sah, dass viele nicht mehr wie die Nationalsozialisten dachten und heute in einem anderen Verständnis dieser Zeit lebten.
Die grausamen Leiden der nationalsozialistischen Vergangenheit, eine gesicherte Gegenwart und die Hoffnung auf eine friedliche Zukunft wollte Gad Frank in dem Denk- und Mahnmal zum Ausdruck bringen.
Zu vergessen heißt:
Die Opfer ein zweites Mal zu vernichten.
Doron Rabinovici