Gad Frank wurde am 13.11.1930 in Schmallenberg, Deutschland, als Klaus Frank geboren. Er kam als einjähriges Kind nach Remscheid. Mehrere Generationen der Familie lebten zu diesem Zeitpunkt seit über 150 Jahren in Deutschland. Als die Nationalsozialisten in Deutschland an die Macht kamen, verließen 1934 Gad (sein israelischer Name), seine Eltern und sein älterer Bruder Deutschland und gingen ins Mandatsgebiet Palästina, als er knapp vier Jahre alt war.

Gad schwamm nie mit dem Strom und rebellierte schon als Kind gegen Konventionen. Bereits sehr jung verließ er seine Familie um sich dem Palmach (prä-staatliche, paramilitärische Organisation) anzuschließen und kämpfte für die Befreiung und Verteidigung Israels im Unabhängigkeitskrieg 1948.

Gad entschied sich, ein Haus im Kibbuz Yiftah zu bauen, zu dessen Gründern er gehörte; dort verbrachte er mit seiner Frau und seinen fünf Kindern sein ganzes Leben. Er arbeitete in vielfältigen Bereichen des Kibbuz, u.a. als Schafhirte, in der die Bewässerungsindustrie revolutionierenden Firma Netafim, im Marmor-Steinbruch und vieles weitere.

Die Kunst entdeckte Gad Frank erst im Alter von 50 Jahren in einem Zeichen-Workshop für sich. Im Folgenden arbeitete er in Keramik, aber seine große Passion und beeindruckende Kreativität brach sich Bahn als er begann, in Stein bildhauerisch zu gestalten. Gad schuf bis zu seinem Tod mehr als 100 Stein- und Holzskulpturen in seinem einzigartigen Stil. Viele seiner Skulpturen sind als kulturelle Bereicherung über den Kibbuz verteilt aufgestellt. Sein letztes Werk ist das Modell für die Skulptur, die in seiner Herkunftsstadt Remscheid aufgestellt ist, und zwar auf Initiative von Herr Hans-Heinz Schumacher, dem Vorsitzenden der Gedenk- und Bildungsstätte Pferdestall.  Er war auch Schulleiter der Schule, in der Jahre zuvor Gads Vater, Schmuel Kurt Frank, gelernt hatte.

Gad starb in Yiftah am 29.12.2022, bevor die Skulptur aufgestellt wurde, aber in dem Wissen, dass seine Kinder und Neffen mit Hans-Heinz Schumacher zusammenarbeiten würden, um seinen Wunsch zu realisieren.

Gad Frank am 07.09.2018 vor der Gedenktafel für die jüdischen Mitschüler im Eingangsbereich des Emma-Herwegh-Gymnasiums