Dirk Kuhl ist vergangene Woche im Alter von 82 Jahren verstorben.
Dirk Kuhl lebte viele Jahre in Remscheid, absolvierte unter anderem das Abitur am EMA Gymnasium und arbeitete später als Lehrer an der Grundschule am Stadtpark und der Hauptschule Wilhelmstraße.
Später zog es ihn in den Allgäu, wo er die letzten Jahre seines Lebens verbrachte.
Am 11.04.1940 in Hamburg geboren, zog er nach dem Kriegsende zu seinen Großeltern nach Remscheid-Ehringhausen. Während des Krieges war sein Vater als SS-Obersturmbannführer und leitender Mitarbeiter der Gestapo für Kriegsverbrechen verantwortlich, wofür er 1948 verurteilt und hingerichtet wurde. Hiervon erfuhr Dirk Kuhl erst im Jugendalter von seinem Onkel.
2019 besuchte er in Remscheid seine alte Schule und die Gedenk- und Bildungsstätte Pferdestall und berichtete Schülerinnen und Schülern von den Taten seines Vaters, die er über viele Jahre recherchiert hat, sowie von seinen eigenen Erfahrungen als “Täterkind”. Zusammen mit Devid Gaus als Produzent haben wir seine Geschichte in der Dokumentation “Dirk Kuhl – Mein Vater, der Nazi-Täter” aufbereitet, welche ihr hier auf unserem YouTube-Kanal finden könnt.
Weitere Informationen zu Schicksalen der sogenannten “Täterkinder” könnt ihr in folgendem Artikel von Michael Hollenbach aus dem Jahr 2014 finden, zu dem Dirk Kuhl damals auch seine Geschichte beigetragen hat: https://www.deutschlandfunk.de/ns-zeit-das-erbe-der-nazis-100.html